Veränderungen in der Landgenossenschaft

Albert Royer(FPÖ - Bezirk Liezen) Albert Royer(FPÖ - Bezirk Liezen)
Stainach: Es ist wohl allgemein bekannt, dass es zu einem Geschäftsführerwechsel kommt und ich wünsche auf diesem Wege sowohl Sepp Pitzer als auch Bernhard Gruber alles Gute für ihren weiteren Lebensweg.


Insider berichten mir jedoch, dass hinter den Kulissen an weit schwerwiegenderen Veränderungen gearbeitet wird. So gibt es offensichtlich Bemühungen gestützt durch Experten des Raiffeisenkonzernes, den Vorstand und Aufsichtsrat völlig umzubauen. Es ist angedacht den Vorstand auf fünf Mann zu verkleinern und diese fünf Posten mit den Spartenleitern zu besetzen. Das würde bedeuten, die Bauern als Eigentümervertreter aus dem Vorstand zu verbannen.

Einige Bauernvertreter würden dann nur mehr in einem wie man hört verkleinerten Aufsichtsrat einziehen und dafür auch besser entlohnt werden. Es wird damit argumentiert, dass die Bilanzsumme des Unternehmens derart groß ist, dass bäuerliche Vertreter ohne nötige Ausbildung damit überfordert seien. Dem kann man aber entgegenhalten, dass man die bäuerlichen Funktionäre eben auf Schulungen schicken müsste und das Problem wäre behoben. Ich persönlich bin der Meinung, dass das Lesen von Bilanzen sehr viel mit Vertrauen zu tun hat und nicht nur mit Ausbildung alleine.

Sollte der Umbau des gesamten Funktionärswesens wie geschildert in den nächsten Jahren erfolgen, so wäre einerseits eine flächendeckende Anzahl von Funktionären in dem sehr großen Bezirk Liezen nicht mehr vorhanden, andererseits stellt sich die Frage ob es sich dann überhaupt noch um eine Genossenschaft im herkömmlichen Sinn handeln würde. Weiter stellt sich die Frage, was würde passieren wenn im Vorstand keine bäuerlichen Eigentümervertreter mehr sitzen, sondern gut bezahlte Angestellte und in einigen Jahren ein globaler Konzern auf die Idee käme das Unternehmen aufkaufen zu wollen? Den Vorstandsmitgliedern würden dann wahrscheinlich hohe persönliche Bonuszahlungen bei Vertragsabschluss in Aussicht gestellt werden, - wie würden diese sich dann verhalten?


Bei allen Unzulänglichkeiten des derzeitigen Systems und mir persönlich, sitzen jetzt zu viele „brave Parteikaderleute“ und zu wenig kritische Geister drinnen, ich würde auf jeden Fall die Ist-Situation den geschilderten Veränderungen jederzeit vorziehen.

Bleibt abschließend die Frage: Schafft sich die bäuerliche Eigentümerinteressensvertretung in der Landgenossenschaft Ennstal gerade selber ab und keiner merkt es?

Schöne Feiertage und einen guten Rutsch Ihr Albert Royer

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