Abzocke mit Kindern am Schoberpass

Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft wird nicht immer mit Dankbarkeit belohnt.


Herr B. (Name der Redaktion bekannt) kann ein Lied davon singen, oder besser, uns seine Geschichte davon erzählen.

Am Sonntagabend fuhren Herr B. und seine Gattin von Kalwang kommend kurz nach 18.00 Uhr die Schoberpass-Bundesstraße Richtung Trieben. Kurz vor der Autobahnauffahrt Treglwang sieht er auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen silbergrauen BMW Kombi mit ausländischem Kennzeichen (könnte ein 5er gewesen sein) vor dem ein junger Mann steht und heftig winkt. Her B. hält sein Fahrzeug an und der Mann – schwarze Haare, etwa 1,70 Meter groß, adrett gekleidet, zwischen 35 und 45 Jahre alt, laut eigenen Angaben von Deutschland kommend auf dem Weg nach Rumänien – tritt an das Fenster und bittet um Hilfe.

Er klagt, – in gutem Deutsch – dass sein Tank bald leer sei und er nicht wüsste, wie er zu Geld für eine Tankfüllung käme. Er war schon auf der Autobahntankstelle Trieben, doch dort wurde sein Geld nicht genommen. Er zeigt Herrn B. eine prall gefüllte Geldbörse, zieht zwei grüne Hunderter heraus (wobei er behauptet jeder sei 50 Euro wert) und bittet Herrn B. zu wechseln.

Herr B. lächelt und zieht 20 Euro aus seiner Geldbörse, die er dem Mann schenken will. Es wird so viel über Ausländer geschimpft, denkt er, da will er einmal mit gutem Beispiel vorangehen und alle Vorurteile beiseitelassen. Stutzig wird er allerdings, als der Mann die 20 Euro nimmt und noch um den 10er bittet, denn Herr B. noch in seiner Geldbörse hat. Seine Kinder – die just in diesem Moment hinter den Fensterscheiben des BMW auftauchen und einen hilfesuchenden Blick zu ihrem Papa senden – seien schon sehr hungrig und durstig von der langen Fahrt. Herr B. zückt den 10er und nimmt aber nun doch den grünen Hunderter vom Mann, wobei er nicht mehr daran glaubt, dass dieser wirklich 50 Euro wert ist. Als der Mann jetzt noch zu Frau B. hinübersieht und fragt, ob sie vielleicht noch Geld hätte, wird es Herrn B. zu bunt. Er schließt das Fenster und fährt weg.

Mittlerweile überwog nämlich schon die Sorge, ob dieser Mann vielleicht noch zu einer Waffe greift oder aus dem Wagen auf der anderen Straßenseite „größere Kinder“ zur Unterstützung auftauchen. Zuhause überprüft Herr B. im Internet den grünen Hunderter und weiß nun:100 Rubel haben derzeit einen Wert von 1,50 Euro. Das Geld, das Herr B. gegeben hat, gab er ja freiwillig, aber diese Abzocker Masche hat ihn und seine Frau doch sehr geärgert. Deshalb hat er sich heute freundlicherweise an BLO24 gewandt, um andere „Gutmenschen“ davor zu bewahren, auf solche Wechselbetrügereien hereinzufallen.

Ärgerlich ist, dass solche kriminellen Individuen einen nicht wiedergutzumachenden Schaden in einem Menschen wie Herrn B. und seiner Frau anrichten. Denn sollte wieder mal jemanden am Straßenrand stehen und winken, wird Herr B. vermutlich auf´s Gas steigen und zurückwinken.

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