Nicht jeder ist ein Grillmeister

Doch mit ein paar nützlichen Tipps muss eine Grillerei nicht unbedingt gleich zum Fiasko werden.


Ich sehe mich selbst als Hobbygriller, zu einem Meistergriller fehlt es bei mir weit. Mir fehlen dazu die nötige Ruhe und Übersicht am Grill und wenn dann meine Frau noch mit ihrem Gemüse ankommt, das ich zum Fleisch auf den Grill legen soll, dann habe ich fertig, wie Fußballtrainer Trapattoni in einem Interview einmal so lautstark kundtat. Die Unterschiede bei den Garzeiten ist eine schier unlösbare Aufgabe für mich. Da komme mehr ich als das Fleisch am Grill ins Schwitzen. Vielleicht muss ich mich, wie manche meiner Bekannten, doch einmal so einem Grillkurs stellen.

Aber in Coronazeiten begnüge ich mich vorerst damit, im Internet zu stöbern, und da habe ich ein paar interessante Tipps gefunden:

1. Man muss Grillgut nicht dicht an dicht auf den Rost legen, damit alles gleichmäßig durchgegart wird und alle zusammen essen können. Als Chef am Grill braucht man Platz zum Jonglieren. Wichtig dabei ist, dass man verschiedene Temperaturzonen schafft. Bei modernen Gasgrillern mit mehreren Brennern sollte dies kein Problem sein. Kohle oder Briketts werden dazu in Treppenform angeordnet. Zum Anbraten von Rind etwa beginnt man über der obersten Stufe, wo es am heißesten ist. Dann wandert das Angegrillte auf die mittlere Stufe. Mit Würstchen ist es umgekehrt.
2. Sollte man das Grillgut zu oft wenden, wäre die Chance auf ein appetitanregendes Muster rasch dahin. Das sogenannte Branding erhält man nur, wenn man jede Seite genau zweimal wendet. Möglichst exakt um 45 Grad. Das funktioniert allerdings nur auf guten Grills, bei denen die Gusseisen- oder Roststäbe mindestens einen Durchmesser von einem halben Zentimeter haben. Um Streifen zu hinterlassen, müssen sie richtig heiß werden.
3. Zum Wenden des Grillguts sollte man unbedingt eine Grillgabel benutzen. Denn wenn man mit einer Fleischgabel zusticht, läuft Fett und Saft aus Fleisch und Würstchen. Das wirbelt bei Holzkohlegrills nur unnötig Asche auf und die Flocken landen auf dem Grillgut. Zusätzliches Risiko besteht, wenn man in Käsewürstchen sticht. Die platzen auf, der Käse spritzt einem ins Gesicht und die Flammen lodern richtig auf.
4. Auf keinen Fall die auflodernden Flammen mit Bier löschen! Bier trinkt man und schüttet es nicht über Fleisch. Das wirbelt ebenso nur die Asche auf und wird dann mitgegessen. Eine absolute Grillsünde! Dasselbe gilt auch für Fleisch in Bier einlegen. Das macht das Fleisch nur bitter. Also Bier nicht schütten, sondern trinken!
5. Keine Alufolien oder Aluschalen verwenden! Ich habe diesen Fehler selbst des Öfteren gemacht, weil ich zu faul war, den Grill hinterher zu putzen – dafür gibt es viel Zubehör und helfende Mittelchen, wie ich erfahren habe. Alu hingegen stoppt nur die Hitze und lässt das Grillgut daran ankleben.
6. Kein vormariniertes Fleisch aus dem Supermarkt grillen, will man seinen Gästen nicht qualitätsloses Fleisch mit zu viel Salz vorsetzen. Man sollte als Grillverantwortlicher wissen, was für eine Qualität das Fleisch am Grill hat. Und dabei kommen wieder unsere Bauern ins Spiel und der Metzger meines Vertrauens. Mit Gewürzmischungen, wie sie in unseren Märkten zu kaufen sind, ist das selber würzen kein Problem und man kann damit sogar Bratwürste aufwerten. Die Bratwürste werden aber nicht eingelegt, sondern gefüllt. Dazu die Wurst längs einritzen, Gewürzmischung und Käse rein und mit Speck umwickeln. Gerade Kinder wollen nie wieder etwas anderes.

Auf keinen Fall darf man bei Würstchen mit Vollgas losgrillen. Stattdessen auf der niedrigsten Temperaturzone mit geschlossenem Deckel starten. Ist die Wurst durch, wandert man mit der Wurst höher und heizt am Schluss für die Farbe kurz richtig ein. Sozusagen „die Beerdigung der Nadel“, wie ein Bekannter von mir einmal mit einem Lächeln sagte, als er seinen Gasgrill für ein saftiges Stück Fleisch auf Temperatur brachte.

Beim Landmarkt finden Sie ALLES!

Ich wünsche Ihnen für Ihre nächste Grillerei gutes Gelingen und Guten Appetit. Halten Sie Abstand (auch zum Grill, wegen der Hitze) und bleiben Sie gesund!

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